Bestimmungsmethode für
synoptischen Artenschlüssel
Die Vollversion erlaubt für die Artenbestimmung der
Pilze die Wahl zwischen dem Ausschlussverfahren und der
Wahrscheinlichkeitsrechnung nach Bayes.
Beim Ausschlussverfahren sind jeder Pilzart für jedes Merkmal die Werte
0, 1, 3 oder 9 mit folgender Bedeutung zugeordnet.
0 trifft zu
1 trifft ausnahmsweise zu
3 trifft nicht zu
9 trifft unmöglich zu
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Ausschlussverfahren
Bei einer Bestimmung nach dem Ausschlussverfahren werden pro Wahl eines Merkmals
jeder Art die verschlüsselten Punkte auf ein Bestimmungskonto addiert. Die
Pilzarten mit 0 Punkten auf dem Konto sind die möglichen Arten, bei allen
anderen spricht irgendein gewähltes Merkmal dagegen. Um auch Ausnahmen oder
wenige Fehler zuzulassen kann man einen Toleranzwert festlegen und alle Pilze,
die eine kleinere Summe auf ihrem Konto haben in der Liste der möglichen Arten
anzeigen.
Wahrscheinlichkeitsrechnung
Einen raffinierteren Umgang mit dieser Problematik bietet die
Wahrscheinlichkeitsmethode. Ziel dieser Verschlüsselung ist, dass zu jeder
Pilzart und für jedes Merkmal die Wahrscheinlichkeit verschlüsselt ist, dass
dieses Merkmal der betreffenden Art zuerkannt wird.
Aufgrund dieser Daten kann der Computer für jede Merkmalskombination einfach
berechnen, mit welcher Wahrscheinlichkeit diese auf jede Pilzart zutrifft. Diese
Methode ist mathematisch sauber und klar, steht und fällt jedoch mit den höheren
Anforderungen an die Qualität der Verschlüsselung der Daten (inklusive
Unabhängigkeit der Merkmale).
Einbezug der Häufigkeit im Vorkommen der Arten
Bei gewählter Option „Wahrscheinlichkeitsrechung“ kann zusätzlich bestimmt
werden, ob die Häufigkeit bezüglich des Vorkommens der Pilze (a priori
Wahrscheinlichkeit) in die Rechnung einbezogen werden soll oder nicht.
Umrechnen
2000Pilze kann die Werte aus dem Ausschlussverfahren nach zwei Arten in
Wahrscheinlichkeiten umrechnen. Zu Empfehlen ist das 2. Verfahren unter
„Ausschlusswerte gewichtet umrechnen“. Diese Verfahren berücksichtigt z.B: die
Situation einer Pilzart, welche immer nur in einer Farbe auftritt, im
Unterschied zu einer anderen Art, welche in den verschiedensten Farben
beobachtet wird. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich z.B. bei einem roten Pilz
um eine Art handelt die stets rot ist, ist grösser, als jene, dass es sich um
eine Art handelt, die auch in anderen Farben erscheint.
Bei genauerem Interesse zu diesem Verfahren melden Sie sich beim Autor unter
winkler@pilze.ch
Erhalten von wertvoll verschlüsselten
Wahrscheinlichkeitswerten
Diese Umrechnungsverfahren erlauben die Verwendung der
Wahrscheinlichkeitsrechnung, ohne jeden einzelnen Pilz neu nach
Wahrscheinlichkeiten zu verschlüsseln. Wer sich aber die Mühe nimmt, solche
Werte gezielt einzugeben, kann das unter „Eingaben“, Button „fixe
Wahrscheinlichkeiten“ tun. Werte die dort eingegeben werden, bleiben stehen und
werden beim nächsten Umrechnungsverfahren nicht mehr überschrieben.