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Dickröhrling, Boletus
Wie der Name ausdrückt, bilden diese Pilze meist dicke, bauchige Stiele. Entsprechend können sie auch Hüte mit imposanten Ausmassen tragen. Die Hutfarbe ist weisslich, grau, gelbbraun, rotbraun, hell haselnussbraun bis dunkel- oder schwarzbraun. Die Röhren sind jung weiss oder gelb, später werden sie mehr oder weniger schnell orange bis tiefrot oder gelb bis olivgrün. Auf dem Stiel findet man häufig eine Netzzeichnung, hie und da feine Flocken, seltener auch gar keine Struktur. Als Mykorrhizabildner sind sie an die Nähe von geeigneten Bäumen gebunden. Sie bilden ihre Fruchtkörper vom Frühsommer oder Sommer bis meistens in den Herbst. Wenn die Nächte frostig werden, ist die Zeit der Röhrlinge vorbei.
Die weitere Bestimmung erfolgt in erster Linie aufgrund der Farbe der Röhrenmündungen und einer allfälligen Netzzeichnung auf dem Stiel. Röhren mit Orange- und Rottönen führen eindeutig in die erste Gruppe der Hexen- und Satansröhrlinge. Junge Pilze mit weisslichen Poren und weisser bis bräunlicher Netzzeichnung auf dem Stiel gehören in die zweite Gruppe der Steinpilze. Dickröhrlinge der dritten Gruppe haben entweder kein oder ein gelblich bis rötlich gefärbtes Netz. Damit heben sie sich klar von den Steinpilzen mit weisslichem, höchstens bräunlichem Netz ab. Die Unterscheidung der seltenen Arten der Gattung bleibt meist Spezialisten vorbehalten. Achtung: Ein grobes, von Anfang an braunes Netz deutet auf den Gallenröhrling (Tylopilus felleus), welcher dem Steinpilz recht ähnlich sein kann.
Steinpilze müssen kaum empfohlen werden. Sie gehören zu den gesuchtesten Wildpilzen und eignen sich frisch, getrocknet sowie in Essig oder Öl eingelegt für den Konsum. Ihr Fleisch ist fest und bleibt appetitlich weiss. Einige andere Arten der Gattung verfärben sich auffällig, sobald das Fleisch mit Luft in Kontakt kommt. Vielleicht verdankt der Hexenröhrling seinen Namen dieser verblüffenden Reaktion. Die Farbänderung muss aber nicht auf giftige Stoffe hinweisen. Der Schuster- oder Donnerpilz (B. luridiformis) verfärbt sich an der Luft bläulich bis schwärzlich und ist nicht giftig. Bei der Zubereitung sieht er nach dem Zerschneiden unappetitlich grau aus. Dies ändert sich schlagartig beim Anbraten in heissem Öl. Das Fleisch verfärbt sich in leuchtendes Gelb – wirklich ein Donnerskerl! Der netzstielige Hexenröhrling (B. luridus) und der seltene Ochsenröhrling (B. torosus), die sich ebenfalls verfärben, wirken zusammen mit Alkohol giftig. Sicher zu meiden sind der giftige Satansröhrling (B. satanas) und die bitteren Arten Schönfussröhrling (B. calopus) und Bitterschwamm (B. radicans). Alle andern Arten können gegessen werden, sind zum Teil aber selten und schonenswert. Als Faustregel gilt: Dickröhrlinge mit mildem Geschmack und ohne Orange- bis Rotfärbung an den Poren sind essbar.
Deutscher Name |
Botanischer Name |
Vorkommen |
Speisewert |
Mährischer Filzröhrling |
Aureoboletus moravicus |
vor allem bei Eichen oder Edelkastanien. |
kein Speisepilz |
Schwarzhütiger Steinpilz |
Boletus aereus |
vor allem bei Eichen und Edelkastanien, wärmeliebend. |
essbar |
Anhängselröhrling |
Boletus appendiculatus |
im Laubwald. |
kein Speisepilz |
Blasshütiger Röhrling |
Boletus depilatus |
im Laubwald, vorwiegend bei Hainbuchen, in Parks; Sommer bis Spätsommer. |
essbar |
Blutroter Hexenröhrling |
Boletus dupainii |
im Laub- und Nadelwald; Frühsommer bis Herbst. |
kein Speisepilz |
Fichtensteinpilz |
Boletus edulis |
im Laub- und Nadelwald, vor allem unter Fichten. |
essbar |
Flockenstieliger Hexenröhrling |
Boletus erythropus |
im Laub- und Nadelwald, auf saurem Boden; Frühsommer bis Herbst. |
essbar |
Silberröhrling |
Boletus fechtneri |
im Laubwald; im Sommer. |
kein Speisepilz |
Starkriechender Röhrling |
Boletus fragrans |
im Laubwald, vor allem bei Eichen und Edelkastanien, wärmeliebend. |
kein Speisepilz |
Böhmerwaldröhrling |
Boletus gabretae |
im Nadelwald. |
kein Speisepilz |
Fahler Röhrling |
Boletus impolitus |
im Laubwald, in Parks, südlich der Alpen; Sommer bis Spätsommer. |
essbar |
Falscher Schwefelröhrling |
Boletus junquilleus |
im Laubwald. |
kein Speisepilz |
Wolfsröhrling |
Boletus lupinus |
im Laub- und Nadelwald; Frühsommer bis Herbst. |
kein Speisepilz |
Gelbhütiger Purpurröhrling |
Boletus luteocupreus |
im Laubwald; Sommer bis Herbst. |
kein Speisepilz |
Kiefernsteinpilz |
Boletus pinophilus |
bei Kiefern (Pinus), Frühsommer bis Herbst. |
essbar |
Blauender Königsröhrling |
Boletus pseudoregius |
im Laubwald. |
kein Speisepilz |
Glattstieliger Hexenröhrling |
Boletus queletii |
im Laubwald (lichte Stellen), Sommer bis Herbst. |
kein Speisepilz |
Wurzelnder Bitterröhrling |
Boletus radicans |
vorwiegend in Parks, Gärten, unter Laubbäumen, Laubwald. |
kein Speisepilz |
Königsröhrling |
Boletus regius |
im Laubwald. |
kein Speisepilz |
Sommersteinpilz |
Boletus reticulatus |
im Laubwald; Früh- bis Spätsommer. |
essbar |
Blaufleckender Purpurröhrling |
Boletus rhodopurpureus |
im Laubwald, auf kalkreichem Boden. |
giftig |
Blasshütiger Purpurröhrling |
Boletus rhodoxanthus |
im Laubwald, auf kalkreichem Boden. |
giftig |
Falscher Satansröhrling |
Boletus rubrosanguineus |
im Nadelwald bei Fichten. |
giftig |
Satansröhrling |
Boletus satanas |
im Laubwald, auf kalkreichem Boden. |
giftig |
Ochsenröhrling |
Boletus torosus |
im Laubwald; Sommer bis Herbst. |
mit Alkohol giftig |
Schwefelgelber Holz-Pulverröhrling |
Buchwaldoboletus hemichrysus |
auf moderigem Nadelholz, abgefallenen Kiefernnadeln, Sägemehl. |
kein Speisepilz |
Nadelwald-Anhängselröhrling |
Butyriboletus subappendiculatus |
in höher gelegenem Nadelwald. |
kein Speisepilz |
Schönfussröhrling |
Caloboletus calopus |
im Laub- und Nadelwald. |
kein Speisepilz |
Bitterlicher Zwergröhrling |
Chalciporus amarellus |
im Nadelwald, vor allem höhere Lagen. |
kein Speisepilz |
Blutroter Filzröhrling |
Hortiboletus rubellus |
im Laubwald, in Gärten und Parks. |
kein Speisepilz |
Netzstieliger Hexenröhrling |
Suillellus luridus |
im Laub- und Nadelwald, in Parks; Sommer bis Herbst. |
mit Alkohol giftig |
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