Weichritterling, Melanoleuca 

Meist mittelgrosse, elastische Pilze mit gewölbtem und mehr oder weniger gebuckeltem Hut in weisslicher, grauer, graubrauner bis dunkelbrauner Hutfarbe. Sie sind kaum trichterig, die Mitte ist höchstens teilweise etwas eingedellt. Die Lamellen sind in der Regel gedrängt, ausgebuchtet angewachsen (ähnlich den Ritterlingen) und mit Zahn etwas herablaufend – hie und da auch ohne Ausbuchtung schwach herablaufend. Ihre Farbe ist weisslich, creme bis ockergelblich, manchmal mit einem fleischrosa Schein. Weiss bis sattcreme ist auch die Farbe des Sporenpulvers. An der Basis des feinfaserigen bis etwas rilligen, bisweilen verdrehten Stiels findet sich oft eine Verdickung, manchmal auffällig zwiebelig-knollig. Weichritterlinge wachsen vom Frühjahr bis zum Herbst vorwiegend an grasigen Stellen im Wald, auf Weiden, an Wegrändern, oft auch auf alten Holzlagerplätzen. Die meisten Pilze dieser Gattung sind sich sehr ähnlich. Ohne besondere Merkmale wie z.B. dem warzigen Stiel des Rauhfuss-Weichritterlings (M. verrucipes) ist die Art nur zu erahnen. In vielen Büchern gelten alle Weichritterlinge als essbar. Einige Autoren sind anderer Meinung. Bon (1989) deutet gewisse Zweifel an: «Die meisten Arten scheinen essbar zu sein, doch sind zahlreiche Weichritterlinge nur unzureichend bekannt.» Ryman (1992) vermerkt beim weisslichen Almenweichritterling (M. strictipes): «möglicherweise schwach giftig». Damit könnte man folgendermassen zusammenfassen: Die braunen, grauen oder graubraunen Weichritterlinge sind essbar, wenn auch ohne besonderen Wert. Am ehesten könnte der Frühlingsweichritterling (M. cognata) empfohlen werden. Er wächst in der pilzärmeren Frühlingszeit, ist fleischig, recht häufig und gilt als essbar.

Deutscher Name Botanischer Name Vorkommen Speisewert
Dunkelbrauner Weichritterling Melanoleuca arcuata in grasigem Wald. kein Speisepilz
Gedrungener Weichritterling Melanoleuca bresadolae auf Wiese, Weide. kein Speisepilz
Kurzstieliger Weichritterling Melanoleuca brevipes auf Wiese, Weide, am Wegrand; Frühjahr bis Herbst. essbar
Blasser Weichritterling Melanoleuca candida im Buchenwald. kein Speisepilz
Falber Weichritterling Melanoleuca cognata im Laub- und Nadelwald, am Wegrand; vorwiegend im Frühjahr. essbar
Ausgefranster Weichritterling Melanoleuca exscissa auf Weide, an grasigen Stellen; Frühjahr bis Herbst. kein Speisepilz
Kleiner Grasweichritterling Melanoleuca graminicola an grasigen Stellen, bei Holzresten; Sommer bis Herbst. kein Speisepilz
Rillstieliger Weichritterling Melanoleuca grammopodia in grasigem Wald; Frühsommer bis Herbst. kein Speisepilz
Rauchgrauer Weichritterling Melanoleuca griseofumosa im Laubwald. kein Speisepilz
Gelbsporiger Weichritterling Melanoleuca luteolosperma im Waldrand. kein Speisepilz
Gemeiner Weichritterling Melanoleuca melaleuca in grasigem Laub- und Nadelwald. essbar
Kleinhütiger Weichritterling Melanoleuca microcephala in grasigem Nadelwald, evtl. bei Moos. kein Speisepilz
Gestreifter Weichritterling Melanoleuca paedida in grasigem Wald, auf Weiden; Frühjahr bis Herbst. kein Speisepilz
Glatter Weichritterling Melanoleuca rasilis in grasigem Wald. kein Speisepilz
Glatter Weichritterling Melanoleuca rasilis in Gebüsch, auf sandigem Boden. kein Speisepilz
Niedriger Weichritterling Melanoleuca robusta vorwiegend bei Holzabfällen, allenfalls auch auf Wiese oder am Wegrand; Frühsommer bis Herbst. kein Speisepilz
Grauer Weichritterling Melanoleuca schumacheri im Laubwald, am Wegrand. kein Speisepilz
Wegrand Weichritterling Melanoleuca stridula an grasigen Stellen, Wegrand, vorwiegend in höheren Lagen; Sommer bis Herbst. kein Speisepilz
Almenweichritterling Melanoleuca subalpina vor allem auf Bergwiese, Weide; Sommer bis Herbst (evtl. Frühling). kein Speisepilz
Weisser Alpenweichritterling Melanoleuca substrictipes vor allem auf Bergwiese, Weide; Sommer bis Herbst (evtl. Frühling). kein Speisepilz
Rauhstiel-Weichritterling Melanoleuca verrucipes in Wald, Weide, bei Holzabfällen; Frühsommer bis Herbst. kein Speisepilz

 

© 6.2019 · R.Winkler · Die Angaben zum Speisewert stützen sich auf die gängigen, aktuellen Publikationen im deutschen Sprachraum. Bei Unverträglichkeit wird jede Haftung abgelehnt.

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