Schwindling, Marasmius 

Vorwiegend kleine und sehr kleine Arten mit gewölbtem, leicht gebuckeltem oder auch genabeltem Hut in weisslichen und braunen, bisweilen auch lila Farbtönen. Die Lamellen grösstenteils schmal angeheftet, teils etwas vor dem Stiel halsbandartig verwachsen und frei, seltener auch breit angewachsen bis etwas herablaufend. Typisch ist ein zäher, manchmal fadenförmig dünner Stiel. Das Sporenpulver ist immer mehr oder weniger weiss. Schwindlinge spriessen im Wald auf Humus, aber auch auf Pflanzenresten wie kleinen Ästchen, moderndem Laub, gewissen Grasstengeln oder auf Wiese oder Weide bis in höhere Lagen. Es ist eine Besonderheit der Fruchtkörper dieser Gattung, dass sie, einmal vertrocknet, nach einem Regenguss wieder auf- leben. Die diesen sonst ähnlichen Zwergschwindlinge (Marasmiellus) besitzen diese Eigenschaft nicht. In der Übersicht sind die Arten in grössere (Hut breiter als 1 cm) und kleinere (weniger als 1 cm breit) aufgeteilt. Es wird unterschieden, ob die Lamellen am Stiel angewachsen oder kurz vor dem Stiel halsbandartig (Kollar) verwachsen sind. Neben den weniger deutlichen Farbunterschieden ist am Schluss meist der Standort einer der wichtigsten Hinweise für die Bestimmung. Bei den grösseren Arten zeichnet sich eine kleine Gruppe deutlich durch ihren Knoblauchgeruch aus. Für die Küche ist nur der Nelkenschwindling (M. oreades) von Bedeutung. Mit einem Hutdurchmesser von ca. 2–6 cm bildet er zwar eher kleine Fruchtkörper. Diese treten aber sehr gesellig auf und sind äusserst schmackhaft.

Deutscher Name Botanischer Name Vorkommen Speisewert
Rosa Zystidennabeling Contumyces rosellus zwischen Moos, Gras. kein Speisepilz
Rosshaar-Blasssporrübling Gymnopus androsaceus auf Pflanzenresten (Zweigen, Rinde, Nadeln); Sommer bis Herbst. kein Speisepilz
Stinkrübling Gymnopus foetidus vorwiegend auf morschen Laubholzästen, meist gesellig; Frühsommer bis Herbst. kein Speisepilz
Nadel-Blasssporrübling Gymnopus perforans im Nadelwald, auf feuchter Nadelstreu, meist auf einzelnen Nadeln aufsitzend; Sommer bis Herbst. kein Speisepilz
Braunscheibiger Blasssporrübling Gymnopus quercophilus vorwiegend auf modernden Eichenblättern wachsend; Sommer bis Herbst. kein Speisepilz
Grünerlenblatt-Schwindling Marasmius alniphilus auf modernden Blättern von Grünerlen (höhere Lagen). kein Speisepilz
Käsepilzchen Marasmius bulliardii auf moderigem Laub wachsend; Sommer bis Herbst. kein Speisepilz
Buchsblattschwindling Marasmius buxi auf Blättern von Buchsbaum (Buxus); Sommer bis Herbst. kein Speisepilz
Hornstieliger Schwindling Marasmius cohaerens vorwiegend im Laubwald; Sommer bis Herbst. kein Speisepilz
Orangerötlicher Schwindling Marasmius curreyi auf dürren Grashalmen, Wurzeln; Sommer bis Herbst. kein Speisepilz
Efeuschwindling Marasmius epiphylloides vorwiegend auf modernden Efeublättern. kein Speisepilz
Aderblättriger Schwindling Marasmius epiphyllus auf moderndem Laub, Brombeerranken, Pflanzenresten; Herbst. kein Speisepilz
Stechpalmenschwindling Marasmius hudsonii auf toten Stechpalmenblättern, Winter. kein Speisepilz
Schilfschwindling Marasmius limosus an abgestorbenen Schilfblättern, Schilf- und Seggenhalmen wachsend; Sommer bis Herbst. kein Speisepilz
Winziger Schwindling Marasmius minutus auf modernden Blättern von Pappel, Weide, Erle; Sommer bis Herbst. kein Speisepilz
Nelkenschwindling Marasmius oreades in Wiese, Weide, auch in höheren Lagen, oft gesellig im Hexenring; Frühsommer bis Herbst. essbar
Halsbandschwindling Marasmius rotula auf dürren Zweigen, evtl. anderen Pflanzenresten; Sommer bis Herbst. kein Speisepilz
Netzaderiger Schwindling Marasmius saccharinus auf moderndem Laub (z.B. Buche); Herbst. kein Speisepilz
Filzstieliger Schwindling Marasmius torquescens im Laub- und Nadelwald, auf kalkreichem Boden; Sommer bis Herbst. kein Speisepilz
Zitterpappelschwindling Marasmius tremulae auf Blättern von Zitterpappeln wachsend. kein Speisepilz
Violettlicher Schwindling Marasmius wynneae vorwiegend im Laubwald auf Streu, seltener auf morschem Holz oder im Nadelwald; Sommer bis Herbst. kein Speisepilz
Langstieliger Knoblauchschwindling Mycetinis alliaceus auf totem Buchenholz, vorwiegend auf kalkreichem Boden; Frühsommer bis Herbst. als Gewürzpilz verwendbar
Scharfer Knoblauchschwindling Mycetinis querceus auf moderndem Laub wachsend; im Spätherbst. kein Speisepilz
Kleiner Knoblauchschwindling Mycetinis scorodonius vorwiegend im Nadelwald, auf Waldwiese; Sommer bis Herbst. als Gewürzpilz verwendbar
Silberwurzschwindling Rhizomarasmius epidryas bei Silberwurz (Dryas octopetala) in höheren Lagen; Sommer. kein Speisepilz
Niederliegender Schwindling Rhizomarasmius setosus auf modernden Laubblättern wachsend; Herbst. kein Speisepilz
Rotfleckiger Schwindling Rhizomarasmius undatus in Verbindung mit Adlerfarn (Pteridium aquilinum); Herbst. kein Speisepilz

 

© 6.2019 · R.Winkler · Die Angaben zum Speisewert stützen sich auf die gängigen, aktuellen Publikationen im deutschen Sprachraum. Bei Unverträglichkeit wird jede Haftung abgelehnt.

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