Häubling, Galerina 

Kleine, gelb- bis rotbraune, dünnfleischige und kegelig-glockige, gewölbte bis mehr oder weniger flache Pilze. Die Oberfläche ist trocken bis schmierig und glatt. Am äussersten Rand haften hie und da feinflockige, weisse Velumreste. Der Stiel ist relativ dünn, teils ohne, teils mit häutigem Ring oder angedeuteter, faseriger Ringzone. Das Sporenpulver ist ocker bis rostbraun. Die leicht ausgebuchteten bis schwach herablaufenden Lamellen nehmen mit zunehmender Reife ebenfalls diese Farbtöne an. Häublinge wachsen auf totem Holz, auf Pflanzenresten, bei Torfmoos sowie an feuchten, grasigen Stellen. Für die Scheinhäublinge (Phaeogalera) gilt etwa die gleiche Beschreibung, sie lassen sich ohne Mikroskop kaum von den Häublingen unterscheiden. Auch die Gattung der Trompetenschnitzlinge (Tubaria) wird durch Pilze von ähnlichem Aussehen gebildet. Eine Art ist beringt, alle anderen sind ohne Ring. Typisch sind breit angewachsene Lamellen mit mehr oder weniger gerader Schneide, im Unterschied zu meist bauchigen Lamellen in anderen Gattungen. Die Olivschnitzlinge (Ramicola, Simocybe) heben sich von den genannten Gattungen durch einen oliv Beiton in Hut oder Stiel ein wenig ab. Im Englischen existiert für die kleinen, rundum mehr oder weniger braunen Pilze die Abkürzung LBM (Little brown mushrooms). Sie sind ohne weitere Hilfsmittel (Mikroskop) nur sehr schwer zu unterscheiden. In den erwähnten Gattungen gibt es keine Speisepilze. Einige Häublinge sind stark giftig; sie enthalten das gleiche Gift wie der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides). Für Liebhaber der relativ ähnlichen Stockschwämmchen (Kuehneromyces mutabilis) oder der Rauchgrauen Schwefelköpfe (Hypholoma capnoides) ist es deshalb wichtig, diese Gattungen zu kennen, um allfällige Verwechslungen sicher zu vermeiden.

Deutscher Name Botanischer Name Vorkommen Speisewert
Flaschenzystidenhäubling Galerina ampullaceocystis auf moderndem Nadelholz. kein Speisepilz
Breitsporiger Moos-Häbling Galerina annulata auf feuchtem, moosigem Boden, alpine Zone. kein Speisepilz
Überhäuteter Häubling Galerina autumnalis auf moderigem Holz, Strünken. giftig
Braunfüssiger Häubling Galerina badipes auf moderigen Nadelholzresten, Reisig, Zapfen. giftig
Silberstieliger Häubling Galerina beinrothii zwischen Torfmoosen; Frühjahr bis Herbst. giftig
Gürtelhäubling Galerina cinctula auf totem Holz. kein Speisepilz
Entferntblättriger Mooshäubling Galerina clavata an nassen, sumpfigen Standorten; Spätherbst. kein Speisepilz
Buckelhäubling Galerina gibbosa bei Torfmoos (Sphagnum); Frühsommer bis Herbst. kein Speisepilz
Gelblicher Rasenhäubling Galerina graminea an moosigen, grasigen Stellen, auf Weiden; Spätherbst. kein Speisepilz
Graufüssiger Häubling Galerina griseipes auf moosbewachsenen Felsen, Weideboden, bei alpiner Zwergstrauchheide. kein Speisepilz
Beringter Häubling Galerina jaapii in moosigem Wald, Wiesen. kein Speisepilz
Gifthäubling Galerina marginata vorwiegend auf morschem Nadel-, seltener Laubholz; Sommer bis Herbst. giftig
Weissflockiger Sumpfhäubling Galerina paludosa zwischen Torfmoosen; Frühjahr bis Herbst. kein Speisepilz
Breitsporiger Häubling Galerina pseudomycenopsis feuchte, moosige Stellen, oft alpine Lagen, subarktisch kein Speisepilz
Glockiger Häubling Galerina pumila in moosigem Wald, Wiesen. kein Speisepilz
Weidenhäubling Galerina salicicola bei Weiden oder auf Weidenstrünken. giftig
Glimmerstieliger Häubling Galerina sideroides auf moderndem Nadelholz, Reisighaufen; Herbst. kein Speisepilz
Sumpfhäubling Galerina sphagnorum bei Torfmoos (Sphagnum); Frühsommer bis Herbst. kein Speisepilz
Geschmückter Braunhäubling Galerina stagnina bei Torfmoos; Sommer bis Herbst. kein Speisepilz
Bereifter Häubling Galerina tibiicystis bei Torfmoos (Sphagnum); Frühsommer bis Herbst. kein Speisepilz
Verzweigter Häubling Galerina triscopa auf morschem Holz; Sommer bis Herbst. kein Speisepilz
Flachhütiger Mooshäubling Galerina uncialis im Moor, bei Moos oder auf modernden Strünken. kein Speisepilz
Klebriger Grashäubling Galerina unicolor auf Holzabfällen, Brandstellen oder Wiesen; Sommer bis Herbst. giftig
Kleinsporiger Olivschnitzling Simocybe centunculus auf totem Laubholz, Ästchen; Sommer bis Herbst. kein Speisepilz
Sumpfseggen-Olivschnitzling Simocybe centunculus var. laevigata an toten Seggenblättern (Carex), zwischen Moos im Moor. kein Speisepilz
Mandelsporiger Olivschnitzling Simocybe reducta auf Erde oder Pflanzenresten. kein Speisepilz
Üppiger Olivschnitzling Simocybe sumptuosa auf totem Laubholz, Laubholzstrünken. kein Speisepilz
Weissgestiefelter Trompetenschnitzling Tubaria albostipitata auf Holzresten, ganzjährig, vor allem im Winter. kein Speisepilz
Flockiger Trompetenschnitzling Tubaria conspersa auf Erde oder Pflanzenresten, Holzabfällen; Sommer bis Herbst. kein Speisepilz
Gelbblättriger Trompetenschnitzling Tubaria dispersa bei Rosengewächsen, insbesondere Weissdorn (Crataegus); Frühjahr bis Herbst. kein Speisepilz
Gemeiner Trompetenschnitzling Tubaria furfuracea auf Holzresten, ganzjährig, vor allem im Winter. kein Speisepilz
Kleinster Trompetenschnitzling Tubaria minutalis auf Humus, feuchte, schattige Stellen. kein Speisepilz
Blasssporiger Trompetenschnitzling Tubaria pallidispora in grasigem Laubwald. kein Speisepilz
Ansehnlicher Trompetenschnitzling Tubaria praestans auf kotigen Böden, Wegrand. kein Speisepilz

 

© 6.2019 · R.Winkler · Die Angaben zum Speisewert stützen sich auf die gängigen, aktuellen Publikationen im deutschen Sprachraum. Bei Unverträglichkeit wird jede Haftung abgelehnt.

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