Fleischige Pilze, meist mittlerer Grösse. Die Farbe ist vorwiegend matt und trüb, mit Ausnahme von reinem, glänzendem Weiss oder leuchtendem Gelb. Hut und Stiel können schleimig, kleb-rig oder, der Bezeichnung Schneckling zum Trotz, ganz trocken sein. Die Stielspitze ist nie schleimig. Typisch sind dickliche Lamellen mit wachsartiger Konsistenz, breit angewachsen oder herablaufend und meist mehr oder weniger entferntstehend. Alle Schnecklinge haben weisses Sporenpulver. Der Stiel ist glatt, etwas rillig, evtl. genattert oder punktiert und teilweise mit einer Ringzone versehen. Eine sehr seltene Art mit bisweilen seitlichem Stiel wächst in höheren Lagen auf morschem Holz (H. pleurotoides). Alle anderen Schnecklinge wachsen auf Erde. Bei günstiger Witterung können zu allen Jahreszeiten Schnecklingsarten vorkommen. Im Spätherbst und Winter, wenn es vielen anderen Arten zu kalt wird, werden sie zu einer dominierenden Gattung in unseren Wäldern.
Samtschnecklinge (Camarophyllopsis, Hygrotrama) sind seltene, kleine, meist graubraune Pilze mit samtiger Haut. Von etwa sieben Arten (Moser 1983) werden hier nur zwei Arten erwähnt. Der graubraune Stinkende Samtschneckling (H. foetens) verrät sich nachhaltig durch seinen penetranten Geruch.
Nach ihrer Hutfarbe sind die rund 45 Schnecklinge in vier Gruppen aufgeteilt. Die Grenze zwischen orangegelben und rosa oder rötlichen Tönen (2. und 3. Gruppe) ist oft verschwommen. Im Zweifelsfall ist die Bestimmung über beide Farbgruppen zu versuchen. Ähnliche Probleme bestehen in der Abgrenzung zwischen «bräunlich» (2. Gruppe) und «olivbräunlich» (4. Gruppe). Für den nächsten Schritt stellt sich die Frage «schleimig» oder «trocken». Es lohnt sich, schon beim Pflücken der frischen Pilze darauf zu achten.
Es gibt keine giftigen Schnecklinge. Alle Arten sind ungeniessbar oder essbar. Je nach der verwendeten Literatur werden mehr oder weniger Arten der einen oder anderen Gruppe zugewiesen. Frost- und Märzschneckling gelten als gute Speisepilze. Sie sind aber nicht häufig, insbesondere den im Frühjahr auftretenden Märzschneckling findet man leider immer seltener.
Deutscher Name |
Botanischer Name |
Vorkommen |
Speisewert |
Punktiertstieliger Samtschneckling |
Camarophyllopsis atropuncta |
im Laubwald, bis in höhere Lagen. |
kein Speisepilz |
Stinkender Samtschneckling |
Camarophyllopsis foetens |
im Laubwald, bis in höhere Lagen. |
kein Speisepilz |
Seitenstieliger Schneckling |
Cleistocybe pleurotoides |
auf morschem Holz, in höheren Lagen. |
kein Speisepilz |
Hasensaflting |
Hygrocybe leporina |
im Laubwald, auf Waldwiesen. |
kein Speisepilz |
Wohlriechender Schneckling |
Hygrophorus agathosmus |
im Nadelwald, auf Waldwiesen; Sommer bis Herbst. |
essbar |
Hyazinthenschneckling |
Hygrophorus agathosmus var. hyacinthinus |
im Nadelwald, in hohen Lagen; Spätsommer bis Herbst. |
essbar |
Mehlstielschneckling |
Hygrophorus arbustivus |
bei Laubbäumen, vor allem bei Buche (Fagus) oder Eiche (Quercus). |
kein Speisepilz |
Schwarzfaseriger Schneckling |
Hygrophorus atramentosus |
bei Moos im Nadelwald; Sommer bis Herbst. |
essbar |
Feinschuppiger Schneckling |
Hygrophorus barbatulus |
im Laubwald, vor allem bei Buchen; Sommer bis Herbst. |
kein Speisepilz |
Graubrauner Schneckling |
Hygrophorus camarophyllus |
bei Moos im Nadelwald; Sommer bis Herbst. |
essbar |
Schönblättriger Schneckling |
Hygrophorus camarophyllus var. calophyllus |
bei Moos im Nadelwald; Sommer bis Herbst. |
essbar |
Weinroter Schneckling |
Hygrophorus capreolarius |
vor allem in höher gelegenem Nadelwald, Laubwald; Spätsommer bis Herbst. |
kein Speisepilz |
Goldzahnschneckling |
Hygrophorus chrysodon |
vor allem im Laubwald, evtl. im Nadelwald; Sommer bis Herbst. |
kein Speisepilz |
Braunscheibiger Schneckling |
Hygrophorus discoideus |
vor allem im Nadelwald, in höheren Lagen; Herbst. |
essbar |
Verfärbender Schneckling |
Hygrophorus discoxanthus |
im Laubwald, besonders bei Buchen; Spätsommer bis Herbst. |
kein Speisepilz |
Elfenbeinschneckling |
Hygrophorus eburneus |
im Laubwald, vor allem bei Buchen; Herbst bis Spätherbst. |
kein Speisepilz |
Rasiger Purpurschneckling |
Hygrophorus erubescens |
im Nadelwald; Sommer bis Herbst. |
kein Speisepilz |
Langstieliger Buchen-Schneckling |
Hygrophorus fagi |
im Laubwald, vor allem bei Buchen; Sommer bis Herbst. |
kein Speisepilz |
Gelblichscheibiger Schneckling |
Hygrophorus flavodiscus |
vor allem bei Kiefern; Herbst. |
kein Speisepilz |
Schleimigberingter Schneckling |
Hygrophorus gliocyclus |
vor allem bei Kiefern; Herbst. |
kein Speisepilz |
Dickschleimiger Birkenschneckling |
Hygrophorus hedrychii |
vor allem unter Birken; Herbst bis Spätherbst. |
kein Speisepilz |
Frostschneckling |
Hygrophorus hypothejus |
im Nadelwald, auf Waldwiesen, vor allem bei Kiefern; Herbst bis Winter, oft nach ersten Frösten. |
essbar |
Risspilzartiger Schneckling |
Hygrophorus inocybiformis |
im Nadelwald. |
kein Speisepilz |
Grosser Kiefernschneckling |
Hygrophorus latitabundus |
bei Kiefern, am Waldrand; Herbst. |
essbar |
Hellrandiger Schneckling |
Hygrophorus lindtneri |
vor allem unter Haselstrauch, Hainbuche; Herbst. |
essbar |
Gelber Lärchenschneckling |
Hygrophorus lucorum |
nur bei Lärchen; Herbst. |
essbar |
Märzschneckling |
Hygrophorus marzuolus |
im Laub- und Nadelwald; Frühjahr. |
essbar |
Aprikosenblättriger Schneckling |
Hygrophorus melizeus |
vor allem im Bergnadelwald; Sommer bis Herbst. |
kein Speisepilz |
Graubrauner Schleimstielschneckling |
Hygrophorus mesotephrus |
im Laubwald. |
kein Speisepilz |
Hainschneckling |
Hygrophorus nemoreus |
im Laubwald, speziell bei Eichen und Kastanien auf kalkreichem Boden; Sommer bis Herbst. |
essbar |
Natternstieliger Schneckling |
Hygrophorus olivaceoalbus |
im Nadelwald, auf saurem Boden; Sommer bis Herbst. |
essbar |
Trockener Schneckling |
Hygrophorus penarius |
im Laubwald, vor allem bei Buchen; Sommer bis Herbst. |
essbar |
Flamingoschneckling |
Hygrophorus persicolor |
im Nadelwald; Sommer bis Herbst. |
kein Speisepilz |
Olivbraungestiefelter Schneckling |
Hygrophorus persoonii |
im Laubwald, vor allem Eichen. |
essbar |
Weisser Fichtenschneckling |
Hygrophorus piceae |
bei Fichten, in Berglage; Sommer bis Herbst. |
kein Speisepilz |
Isabellrötlicher Schneckling |
Hygrophorus poetarum |
im Laubwald, vor allem unter Buche; Sommer bis Herbst. |
essbar |
Gewichtiger Schneckling |
Hygrophorus ponderatus |
vor allem bei Kiefern; Herbst. |
kein Speisepilz |
Orange Schneckling |
Hygrophorus pudorinus |
im Nadelwald, bei Weisstannen; Herbst. |
kein Speisepilz |
Beschleierter Schneckling |
Hygrophorus purpurascens |
im Nadelwald. |
kein Speisepilz |
Schwarzpunktierter Schneckling |
Hygrophorus pustulatus |
im Nadelwald; Herbst. |
essbar |
Rotschuppiger Schneckling |
Hygrophorus queletii |
bei Lärchen, in höheren Lagen; Sommer bis Herbst. |
kein Speisepilz |
Geflecktblättriger Purpurschneckling |
Hygrophorus russula |
im Laubwald, vor allem bei Eichen; Sommer bis Herbst. |
kein Speisepilz |
Wachsgelber Schneckling |
Hygrophorus secretanii |
im Nadelwald, bei Torfmoos (Sphagnum). |
kein Speisepilz |
Orangegelber Lärchenschneckling |
Hygrophorus speciosus |
in höheren Lagen bei Lärchen; Sommer bis Herbst. |
essbar |
Fälblingsschneckling |
Hygrophorus subviscifer |
im Nadelwald. |
kein Speisepilz |
Schwarzfaseriger Schneckling |
Hygrophorus tephroleucus |
im Nadelwald oder Mischwald, an grasigen Stellen; Herbst. |
kein Speisepilz |
Orangefalber Schneckling |
Hygrophorus unicolor |
bei Buchen, Hainbuchen; Herbst. |
kein Speisepilz |
Samtiger Schneckling |
Hygrophorus velutinus |
im Laubwald, bei Buchen. |
kein Speisepilz |