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Seitling, Pleurotus
Meist fleischige, mittelgrosse und exzentrisch bis seitlich gestielte Fruchtkörper. Die Hutoberseite ist weisslich, ockerlich bis grau, graublau, grünlichgrau und glatt. Die weissen bis cremefarbenen Lamellen laufen dem Stiel entlang herab. Das Sporenpulver ist weiss, selten etwas lila. Seitlinge wachsen auf Holz, vom Sommer bis zum Herbst, teils auch im Winter.
Die Gattung Phyllotus mit dem Ohrförmigen Seitling (Ph. porrigens) bildet ganz weisse, ungestielt und seitlich am Nadelholz angewachsene Fruchtkörper.
Aus der Gattung Muscheling (Hohenbuehelia) werden zwei Arten erwähnt. Sie sind seitlich gestielt, ockerbraun, mit mehr oder weniger gelatinöser Huthaut (Unterhaut), auf Holz, Brandstellen oder Erde wachsend. Einige weitere, kleinere Muschelinge finden sich in Kapitel 76.
Nur am Rande erwähnt werden Blättlinge (Gloeophyllum, Lenzites) und eine Tramete (Daedaleopsis). Diese Fruchtkörper mit hell grau- bis dunkel rotbraunem, gezontem Hut, zähem, korkigem Fleisch und lamelliger Hutunterseite können zwar seitlich und stielartig aus dem Holz wachsen. Oft haften sie aber breit am Holz und gehören dann nicht mehr zu den in diesem Buch behandelten Arten.
Neben den Hutfarben hilft bei der Bestimmung der Arten das Fehlen oder Vorhandensein eines Stiels, das Aussehen seiner Oberfläche, die Beschaffenheit des Fleisches und das Vorkommen der Fruchtkörper.
Für die Küche ist nur der Austernseitling (Pleurotus ostreatus) zu erwähnen. Er lässt sich auf Stroh oder Holz gut züchten und erscheint immer häufiger im Sortiment des Gemüsehandels. Der Kalbfleischpilz, ein anderer Name für dieselbe Art, gibt viel her und ist durchaus schmackhaft. Der Stiel ist zäh. Man kann ihn wegschneiden oder fein zerschneiden, was dem Menu den erwünschten «Biss» verleihen kann. In der Natur wächst er vom Herbst bis zum Frühjahr. Als Winterpilz ist er äusserst frosthart. Er kann ohne weiteres bei minus 10 Grad gefrieren und nach dem Auftauen wieder weiterwachsen. So kann sich das Heranreifen über mehrere Wochen hinziehen.
Deutscher Name |
Botanischer Name |
Vorkommen |
Speisewert |
Rötender Blätterwirrling |
Daedaleopsis confragosa |
auf totem Laubholz, vor allem Süsskirsche (Prunus avium), Buche (Fagus) oder Haselnuss (Corylus); ganzjährig. |
kein Speisepilz |
Seggenmuschelfüsschen |
Deconica phillipsii |
an toten Blättern von Seggen (Carex) oder andern einkeimblättrigen Pflanzen (Monokotyledonen). |
kein Speisepilz |
Tannenblättling |
Gloeophyllum abietinum |
auf totem Nadelholz, oft an morschem Bauholz; ganzjährig. |
kein Speisepilz |
Zaunblättling |
Gloeophyllum sepiarium |
auf totem Nadelholz, oft an morschem Bauholz; ganzjährig. |
kein Speisepilz |
Blaugrauer Muscheling |
Hohenbuehelia atrocoerulea |
vorwiegend auf Laubholz, dachziegelig; Sommer bis Herbst. |
kein Speisepilz |
Erdmuscheling |
Hohenbuehelia geogenia |
auf Erde, stark verrottetem Holz; Sommer bis Herbst. |
essbar |
Behaarter Muscheling |
Hohenbuehelia myxotricha |
auf morschem Laubholz, oft in höheren Lagen; Sommer bis Herbst, gesellig aber nicht büschelig oder dachziegelig. |
kein Speisepilz |
Spatelförmiger Muscheling |
Hohenbuehelia petaloides |
vorwiegend auf Laubholz, seltener auf Brandstellen oder Erde. |
kein Speisepilz |
Nierenförmiger Muscheling |
Hohenbuehelia reniformis |
auf morschem Laubholz, oft in höheren Lagen; Sommer bis Herbst, gesellig aber nicht büschelig oder dachziegelig. |
kein Speisepilz |
Ulmenrasling |
Hypsizygus ulmarius |
an absterbendem Laub-, vorwiegend Ulmenholz, meist büschelig; Spätsommer bis Herbst. |
Speisepilz |
Birken-Blätterporling |
Lenzites betulinus |
auf totem Laubholz; ganzjährig. |
kein Speisepilz |
Bepuderter Weinfass-Holztrichterling |
Ossicaulis lignatilis |
auf Laubholz; Sommer bis Herbst. |
kein Speisepilz |
Gemeiner Orangeseitling |
Phyllotopsis nidulans |
vor allem auf Nadelholz; Herbst bis Frühling. |
kein Speisepilz |
Ohrförmiger Seitling |
Pleurocybella porrigens |
auf Nadelholz in höheren Lagen, oft büschelig, dachziegelig; Sommer bis Herbst. |
giftig |
Beschleierter Seitling |
Pleurotus calyptratus |
stets auf Pappelholz. |
kein Speisepilz |
Rillstieliger Seitling |
Pleurotus cornucopiae |
auf Laubholz, vor allem in Auenwäldern; Sommer bis Herbst. |
kein Speisepilz |
Beringter Seitling |
Pleurotus dryinus |
an Wundstellen von lebenden Bäumen; Herbst. |
kein Speisepilz |
Brauner Kräuterseitling |
Pleurotus eryngii |
in Magerwiesen, an absterbenden Wurzeln (z.B. Mannstreu oder Stranddistel); Sommer bis Herbst. |
Speisepilz |
Austernseitling |
Pleurotus ostreatus |
büschelig, dachziegelig, vor allem an Laubholz; Herbst bis Frühjahr, wird verbreitet und ganzjährig gezüchtet. |
essbar |
Taubenblauer Seitling |
Pleurotus ostreatus var. columbinus |
vor allem auf Nadelholz; Herbst bis Frühjahr, wird verbreitet und ganzjährig gezüchtet. |
kein Speisepilz |
Lungenseitling |
Pleurotus pulmonarius |
auf Laubbäumen; Frühling bis Herbst. |
kein Speisepilz |
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